Nullwindstarts mit dem RC-Gleitschirm: Eine ausführliche Anleitung für erfolgreiche Starts bei Windstille
Einleitung
Das richtige Starten eines RC-Gleitschirms ist eine grundlegende Fähigkeit, die jeder Pilot beherrschen muss. In der Praxis zeigt sich, dass der Start umso anspruchsvoller wird, je weniger Wind vorhanden ist. Dies gilt sowohl für manntragende Gleitschirme als auch für RC-Gleitschirme. Während bei leichtem bis mittlerem Wind kleinere Fehler verziehen werden, können sie bei Nullwind erhebliche Auswirkungen haben.
Aus meiner Zeit als Pilot von manntragenden Gleitschirmen erinnere ich mich gut daran, wie viel es zu beachten gab, wenn am Berg absolut kein Wind zu spüren war. Oft warteten wir darauf, dass leichte Aufwinde aus dem Tal den Hang hinaufkletterten, um eine kurze Phase mit leichtem Wind für den Start zu nutzen—besonders bei flacherem Startgelände. Je weniger Wind vorhanden war, desto mehr Vorbereitung und Aufmerksamkeit waren erforderlich.
Heutzutage haben wir aufgrund der sich ändernden Wetterverhältnisse häufig mit Starkwind zu tun, sodass Nullwindstarts immer seltener vorkommen. Wenn dann doch einmal schönes Wetter und Zeit zum Fliegen zusammenkommen und der Wind in der Ebene komplett eingeschlafen ist, fehlt uns oft die Übung. Diese ungewohnte Situation kann schnell zu Unsicherheiten führen.
Dies brachte mich auf die Idee, eine ausführliche Anleitung zu verfassen, die die Besonderheiten des Nullwindstarts im Vergleich zu Starts bei leichtem oder mittlerem Wind erläutert. Insbesondere möchte ich darauf eingehen, was wir tun können und worauf wir besonders achten müssen, wenn wirklich gar kein Wind vorhanden ist. Dabei stellen sich wichtige Fragen:
- Was ist das optimale Abfluggewicht bei Null- oder nahezu Nullwind?
- Wie beeinflusst der mentale Stressfaktor den Start, wenn wir wissen, dass dieser anspruchsvoller wird?
Der mentale Aspekt spielt eine große Rolle und wird oft vernachlässigt, obwohl er erheblichen Einfluss auf den Erfolg des Starts hat.
In diesem Beitrag werden wir uns zwei Hauptprobleme anschauen, die beim Nullwindstart häufig auftreten:
- Der RC-Gleitschirm lässt sich nicht in die Luft bewegen: Er bricht sofort aus, steigt nicht über den Piloten oder sackt nach dem Loslassen sofort in sich zusammen.
- Der Start gelingt zunächst, aber der Motor erreicht nicht rechtzeitig die nötige Drehzahl: Der Schirm wird in die Luft geschoben, der Motor wird langsam hochgefahren, aber bevor er ausreichend Schub liefert, liegt der RC Para Pilot schon am Boden.
Aber eines nach dem anderen.
Bei einem RC-Gleitschirmstart in der Ebene bei Nullwind können selbst kleinste Fehler erhebliche Auswirkungen haben. Bei leichtem oder mittlerem Wind spielen diese Fehler oft keine große Rolle, da der Startvorgang dann fehlerverzeihender ist. Daher wird deutlich,
dass der RC-Gleitschirmstart eine komplexe Angelegenheit ist, die durch viele Parameter beeinflusst werden kann.
Wenn wir bestimmte Faktoren im Vorfeld beachten, tragen wir bereits zu 70 % zu einem erfolgreichen Start bei. In diesem Beitrag möchte ich die wichtigsten Punkte aufzeigen, die bei einem Nullwindstart einen hohen Einfluss haben. Ziel ist es, Ihnen eine detaillierte Anleitung zu geben, um die Herausforderungen des Nullwindstarts zu meistern und sicher in die Luft zu kommen.
Video zum Nullwindstart
I. Herausforderungen beim Nullwindstart
Beim Starten eines RC-Gleitschirms ohne Wind treten spezifische Probleme auf, die das erfolgreiche Abheben erschweren. Diese Herausforderungen unterscheiden sich deutlich von denen bei leichtem oder mittlerem Wind und erfordern daher besondere Aufmerksamkeit.
- Der Schirm steigt nicht richtig auf
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Bricht sofort aus oder sackt zusammen: Ohne den unterstützenden Effekt des Windes kann es passieren, dass der RC-Gleitschirm nicht über den Piloten steigt. Nach dem Loslassen der Kappe bricht der Schirm seitlich aus oder sackt unmittelbar in sich zusammen. Dies kann auf fehlerhafte Einstellungen der Bremsleinen, unsymmetrische Leinenführung oder eine unzureichende Technik beim Aufziehen zurückzuführen sein.
- Der Motor erreicht nicht rechtzeitig volle Drehzahl
- Modell verliert an Höhe, bevor ausreichend Schub vorhanden ist: Selbst wenn der Schirm zunächst erfolgreich aufgezogen wird, kann ein weiteres Problem auftreten. Wenn der Motor nach der Freigabe des Schirms zu langsam hochfährt, reicht die Zeit oft nicht aus, bis der Antrieb die erforderliche Drehzahl und damit den notwendigen Schub erreicht. In der Zwischenzeit sinkt der RC-Pilot bereits zu Boden, bevor der Motor ausreichend Leistung liefert.
Diese beiden Hauptprobleme verdeutlichen, dass ein Nullwindstart besondere Herausforderungen mit sich bringt. Kleinste Fehler, die bei leichtem oder mittlerem Wind verziehen werden, können hier entscheidend sein. Ohne Wind wirkt der Startvorgang weniger fehlerverzeihend, und die Konsequenzen von Nachlässigkeiten treten deutlicher zutage.
II. Vorbereitung ist der Schlüssel zum Erfolg
Ein erfolgreicher Nullwindstart mit dem RC-Gleitschirm erfordert eine besonders gründliche Vorbereitung. In Situationen ohne Wind können selbst kleinste Fehler erhebliche Auswirkungen haben, die bei leichtem oder mittlerem Wind kaum ins Gewicht fallen. Der Grund dafür liegt darin, dass der Startvorgang ohne Wind deutlich weniger fehlerverzeihend ist. Daher ist es entscheidend, alle relevanten Faktoren im Vorfeld zu berücksichtigen.
Der Start eines RC-Gleitschirms ist eine komplexe Angelegenheit, die von vielen Parametern beeinflusst werden kann. Diese reichen von der richtigen Einstellung der Ausrüstung über die physische und mentale Verfassung des Piloten bis hin zu den spezifischen Techniken, die beim Aufziehen des Schirms angewendet werden. Wenn wir bestimmte Parameter bereits im Vorfeld beachten, tragen wir zu etwa 70 % zu einem erfolgreichen Start bei.
Die Bedeutung einer gründlichen Vorbereitung lässt sich nicht hoch genug einschätzen. Es geht nicht nur darum, die technische Ausrüstung korrekt einzustellen, sondern auch darum, sich mental auf den anspruchsvolleren Start bei Nullwind einzustellen. Jeder Schritt, den wir im Voraus sorgfältig planen und umsetzen, minimiert das Risiko von Fehlern während des Startvorgangs.
Im Folgenden werden wir die wichtigsten Punkte detailliert besprechen, die bei einem Nullwindstart einen hohen Einfluss haben. Durch die sorgfältige Beachtung dieser Aspekte erhöhen wir die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Starts erheblich.
III. Wichtige Faktoren für einen erfolgreichen Nullwindstart
1. Gleitschirm und Ausrüstung
a) Optimale Einstellung des RC-Gleitschirms
Bremsleineneinstellung
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Sicherstellen der korrekten Länge
Die korrekte Einstellung der Bremsleinen ist entscheidend für einen erfolgreichen Nullwindstart. Überprüfen Sie bitte genau, ob die Bremsleinen die richtige Länge haben. Der Gleitschirm darf nicht leicht angebremst sein, da dies das Aufziehverhalten negativ beeinflusst. Auch unsymmetrische Bremsleinenlängen können dazu führen, dass der Schirm nicht symmetrisch aufsteigt oder seitlich ausbricht.
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Vermeidung von angebremsten oder unsymmetrischen Leinen
Eine angebremste Hinterkante erschwert das Befüllen des Schirms mit Luft und beeinträchtigt den Auftrieb. Stellen Sie sicher, dass beide Bremsleinen die gleiche Länge haben und die Hinterkante frei von Zug ist. Dies ermöglicht ein symmetrisches und reibungsloses Aufziehen des Schirms.
- Bezugnahme auf Herstellerangaben im Manual
Folgen Sie den Angaben des Herstellers in der Bedienungsanleitung genau. Die dort empfohlenen Einstellungen für die Bremsleinen sind auf das spezifische Modell Ihres RC-Gleitschirms abgestimmt und wurden umfassend getestet.
Aufziehübungen vor dem Start
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Kontrolle der Hinterkante und Steuerreaktionen
Führen Sie vor dem eigentlichen Start Aufziehübungen durch, um die Einstellung der Bremsleinen zu überprüfen. Wichtig: Deaktivieren Sie den Motor, indem Sie den Motorschalter betätigen, eine Phase am Motor abziehen oder die Luftschraube demontieren. Beim gezielten Aufziehen des Schirms achten Sie darauf, dass die Hinterkante frei ist und nicht von den Steuerleinen gezogen wird. Beobachten Sie, wie der Schirm auf Steuerimpulse reagiert. Diese sollten unverzögert und symmetrisch erfolgen.
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Anpassung bei zu langem Leerweg am Steuerknüppel
Wenn Sie feststellen, dass Sie einen langen Leerweg am Steuerknüppel haben, sind die Bremsleinen zu lang eingestellt. Dies führt zu verzögerten Steuerreaktionen und erschwert die Kontrolle des Schirms, insbesondere beim Start. Korrigieren Sie in diesem Fall die Länge der Bremsleinen, bis die Steuerimpulse direkt und präzise umgesetzt werden.
b) Optimales Auslegen des Gleitschirms
Ein entscheidender Faktor für einen erfolgreichen Nullwindstart ist das richtige Auslegen des RC-Gleitschirms auf dem Boden. Bei fehlendem Wind spielt die Anordnung des Schirms eine noch wichtigere Rolle, da keine natürlichen Luftströmungen helfen, die Kappe zu füllen und aufzusteigen.
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Bogenförmige Anströmkante
Legen Sie den RC-Gleitschirm so aus, dass die Anströmkante eine bogenförmige Form bildet. Diese Bogenform entspricht der natürlichen Flugform des Schirms und unterstützt ein symmetrisches Aufziehverhalten. Eine korrekt geformte Anströmkante erleichtert das Befüllen der Zellen mit Luft und fördert ein gleichmäßiges Aufsteigen des Schirms.
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Methode: Äußere Rippen nach außen ziehen
Um die bogenförmige Anströmkante zu erreichen, gehen Sie wie folgt vor: Nachdem Sie den Schirm auf dem Boden ausgelegt haben, ziehen Sie abwechselnd an den äußeren Rippen die Schirmenden leicht nach außen. Durch dieses Vorgehen stellt sich die natürliche Bogenform der Anströmkante ein. Achten Sie darauf, dass der Schirm gleichmäßig und ohne Verdrehungen ausgebreitet ist.
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Vorteile für den Aufziehvorgang
Die bogenförmige Auslegung der Anströmkante hat mehrere Vorteile: - Verbessertes Füllverhalten: Die Luft kann leichter in die Zellen einströmen, wodurch sich der Schirm schneller und gleichmäßiger aufbläst.
- Symmetrisches Aufsteigen: Ein korrekt ausgelegter Schirm minimiert das Risiko, dass er seitlich ausbricht oder unsymmetrisch aufsteigt.
- Reduzierung von Startfehlern: Durch die optimale Positionierung des Schirms verringern Sie mögliche Störungen während des Aufziehens, was besonders bei Nullwind entscheidend ist.
Diese Vorbereitung minimiert mögliche Fehlerquellen und erleichtert den gesamten Startvorgang erheblich.
c) Freie Leinenführung
Eine freie und korrekte Leinenführung ist entscheidend für einen erfolgreichen Nullwindstart. Besonders die A-Leinen des RC-Gleitschirms spielen hierbei eine zentrale Rolle, da sie beim Aufziehen als erste unter Spannung geraten und den richtigen Anstellwinkel des Schirms festlegen.
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A-Leinen-Ebene prüfen
Achten Sie äußerst genau darauf, dass die A-Ebene komplett frei ist. Das bedeutet, dass keine Leine über eine andere geschwungen oder verdreht ist. Insbesondere sollte keine Leine der B-Ebene über eine A-Leine gelegt sein. Überprüfen Sie alle Leinen sorgfältig auf mögliche Verwicklungen oder Überkreuzungen, bevor Sie mit dem Startvorgang beginnen.
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Vermeidung von Überkreuzungen mit B-Leinen
Wenn eine A-Leine über eine B-Leine geschwungen ist, müssen sich diese Leinen beim Start voneinander trennen. Dieser Trennungsprozess erfordert zusätzliche Energie und Zeit, was zu einem Energieverlust führt. In der kritischen Phase des Nullwindstarts kann dies den Schirm am korrekten Aufsteigen hindern und zu Startproblemen führen.
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Energieverlust und Startprobleme minimieren
Durch das sorgfältige Prüfen und Freihalten der A-Leinen-Ebene minimieren Sie den Energieverlust beim Aufziehen des Schirms. Jede unnötige Reibung oder Verwicklung der Leinen beeinträchtigt das Energie-Management während des Starts. Ein optimaler Start erfordert, dass alle Leinen ungehindert arbeiten können, um den Schirm effizient und symmetrisch in die Luft zu bringen.
Indem Sie die Leinenführung gründlich kontrollieren und sicherstellen, dass die A-Leinen-Ebene frei von jeglichen Hindernissen ist. Diese sorgfältige Vorbereitung trägt maßgeblich dazu bei, Startprobleme zu vermeiden und einen sicheren Flug zu gewährleisten.
d) Freilaufender Beschleuniger
Wenn Ihr RC-Gleitschirm mit einem Beschleuniger ausgestattet ist, spielt dessen korrekte Funktion eine entscheidende Rolle für einen erfolgreichen Nullwindstart. Eine gestörte oder blockierte Beschleunigerleine kann das Aufziehverhalten des Schirms erheblich beeinträchtigen.
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Beschleunigerleinen überprüfen
Überprüfen Sie sorgfältig, dass die Beschleunigerleinen absolut frei sind und ungehindert vom Tragegurt (auch Riser genannt) nach oben führen. Es dürfen keine Verwicklungen, Knoten oder Hindernisse vorhanden sein, die den freien Lauf der Leinen beeinträchtigen könnten. Eine gestörte Beschleunigerleine kann unerwünschte Kräfte auf den Schirm ausüben und dessen symmetrisches Aufsteigen verhindern.
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Sicherstellen einer ungestörten Führung am Tragegurt
Achten Sie darauf, dass die Beschleunigerleinen nicht hinter dem Tragegurt gespannt sind oder sich irgendwo verfangen haben. Sie sollten frei und ohne Spannung am Tragegurt entlang nach oben verlaufen. Eine korrekt geführte Beschleunigerleine gewährleistet, dass während des Aufziehens keine ungewollten Kräfte auf einzelne Leinenebenen wirken und der Schirm symmetrisch aufsteigen kann.
- Auswirkungen von gestörten Leinen auf den Start
Ist eine Beschleunigerleine während des Starts nicht frei beweglich und beispielsweise hinter dem Tragegurt gespannt, kann sie die A-Ebene des Schirms nach unten ziehen. Dies führt dazu, dass der Schirm für einen kurzen Moment unsymmetrisch beschleunigt wird. Während des Aufziehvorgangs kann dies dazu führen, dass der Schirm seitlich ausbricht oder ungleichmäßig aufsteigt, bis sich die Leine wieder frei legt. Dieser unkontrollierte Zustand kann den Start gefährden und sollte unbedingt vermieden werden.
Durch eine sorgfältige Kontrolle der Beschleunigerleinen vor dem Start minimieren Sie das Risiko solcher Probleme. Nehmen Sie sich die Zeit, die Leinenführung genau zu prüfen und sicherzustellen, dass alles frei und korrekt angeordnet ist.
e) Regler-Einstellungen für den Motor
Die optimale Einstellung des Motorreglers ist ein entscheidender Faktor für einen erfolgreichen Nullwindstart mit dem RC-Gleitschirm. Oft wird die Bedeutung dieses Punktes unterschätzt, obwohl er maßgeblich beeinflusst, wie schnell der Motor auf die erforderliche Drehzahl hochfährt und somit den nötigen Schub liefert.
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Schnelles Hochfahren des Motors
Jeder elektronische Drehzahlregler (ESC) fährt den Motor nach einer vorgegebenen Kennlinie hoch. Diese Kennlinie dient dazu, den Motor und den Regler nicht zu überlasten und die Anlaufströme in einem harmonischen Maß zu halten. Bei einem Nullwindstart ist es jedoch essenziell, dass der Motor in minimaler Zeit auf Drehzahl kommt. Ein schnelles Hochlaufen gewährleistet, dass sofort ausreichend Schub vorhanden ist, um den RC-Gleitschirm in der Luft zu halten und ein Absinken oder vorzeitiges Landen zu verhindern.
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Bedeutung für den Startvorgang
Wenn der Motor zu langsam hochfährt, entsteht eine Verzögerung, in der der Propeller zwar bereits dreht und Geräusche erzeugt, aber noch nicht genügend Schub liefert. Dies liegt daran, dass die Luftschraube erst ab einer bestimmten Drehzahl eine saubere Strömung am Propellerprofil erzeugt. Da der Propeller im Grunde wie eine Tragfläche wirkt, muss er schnell genug umströmt werden, um effektiv Schub zu erzeugen. Ein zu langsames Anlaufen kann dazu führen, dass der RC-Gleitschirm den Boden berührt, bevor der Motor ausreichend Schub entwickelt hat.
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Anpassung der Anlaufkurve im Regler-Setup
Die meisten Regler bieten die Möglichkeit, das Anlaufverhalten des Motors individuell anzupassen. Durch Einstellung der Anlaufkurve kann der Pilot bestimmen, wie schnell der Motor auf die gewünschte Drehzahl hochfährt. Für Nullwindstarts sollte der Regler so konfiguriert werden, dass er in minimaler Zeit maximale Drehzahl erreicht. Dies minimiert die Zeitspanne zwischen dem Einschalten des Motors und dem Erreichen des notwendigen Schubs.
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Beispielhafte Einstellung bei YGE-Reglern
Bei Reglern der Marke YGE lässt sich das Anlaufverhalten des Motors im Setup-Menü einstellen. Hier kann man mittels eines Schiebereglers die Anlaufzeit festlegen. Es wird empfohlen, diesen Wert auf 0,3 Sekunden zu setzen. Diese Einstellung ermöglicht ein sehr schnelles Hochfahren des Motors, wodurch der benötigte Schub nahezu sofort bereitgestellt wird. Dadurch wird verhindert, dass der RC-Gleitschirm an Höhe verliert, bevor der Motor seine volle Leistung entfaltet.
Hinweis: Beim Einstellen des Reglers sollten stets die Herstellerangaben beachtet werden, um Überlastungen oder Beschädigungen von Motor und Regler zu vermeiden. Es ist ratsam, nach der Anpassung der Einstellungen einen Testlauf durchzuführen, um sicherzustellen, dass alles korrekt funktioniert.
Durch die sorgfältige Anpassung der Regler-Einstellungen stellen Sie sicher, dass der Motor schnell genug hochfährt und der Schirm während des kritischen Moments des Starts ausreichend Schub erhält. Eine optimale Motorleistung trägt somit maßgeblich zu einem erfolgreichen und sicheren Start bei.
2. Der Pilot / Mensch
a) Mentale Faktoren
Der Erfolg eines Nullwindstarts hängt nicht nur von der technischen Vorbereitung und der Ausrüstung ab, sondern maßgeblich auch vom Piloten selbst. Die mentalen Faktoren spielen eine entscheidende Rolle und beeinflussen den Startvorgang erheblich. Es ist wichtig, sich dieser Einflussgrößen bewusst zu sein und entsprechend darauf zu achten.
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Geduld und Disziplin
Bei Nullwindbedingungen erfordert der Start viel Geduld und Disziplin. Es ist wichtig, alle Vorbereitungen sorgfältig und ohne Eile durchzuführen. Da der Nullwindstart anspruchsvoller ist, müssen Sie bereit sein, mehr Zeit und Aufmerksamkeit in die Vorbereitung zu investieren. Übereiltes Handeln oder Nachlässigkeiten können zu Fehlern führen, die den Start gefährden.
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Realistische Erwartungshaltung
Wie bei jeder neu erlernten Fähigkeit sollten Sie nicht erwarten, dass alles sofort auf Anhieb funktioniert. Seien Sie geduldig mit sich selbst und stellen Sie sich darauf ein, dass es mehrere Startversuche benötigen kann, bis der Start reibungslos gelingt. Eine realistische Erwartungshaltung hilft, Frustration zu vermeiden und motiviert dazu, kontinuierlich an der Verbesserung zu arbeiten.
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Umgang mit möglichen Fehlstarts
Fehlstarts sind gerade bei Nullwind keine Seltenheit und sollten nicht entmutigen. Sehen Sie sie als Teil des Lernprozesses an. Analysieren Sie nach jedem Fehlstart, was schiefgelaufen ist, und überlegen Sie, wie Sie es beim nächsten Mal besser machen können. Diese reflektierende Herangehensweise fördert das Lernen und die Weiterentwicklung Ihrer Fähigkeiten.
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Stressmanagement
Das Wissen, dass der Start unter Nullwindbedingungen anspruchsvoller ist, kann mentalen Stress verursachen. Es ist wichtig, diesen Stress zu erkennen und aktiv zu managen. Je gestresster Sie sind, desto mehr Fehlerquellen schleichen sich ein. Nehmen Sie sich Zeit, um vor dem Start zur Ruhe zu kommen. Atemübungen oder kurze Entspannungsphasen können helfen, die innere Anspannung zu reduzieren.
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Vermeidung von Fehlern durch Ruhe und Konzentration
Ruhe und Konzentration sind Schlüsselkomponenten für einen erfolgreichen Start. Indem Sie sich auf den Moment konzentrieren und jeden Schritt bewusst und aufmerksam ausführen, minimieren Sie die Wahrscheinlichkeit von Fehlern. Lassen Sie sich nicht von äußeren Faktoren oder inneren Unruhen ablenken. Eine fokussierte Herangehensweise trägt maßgeblich dazu bei, den Start sicher und erfolgreich zu gestalten.
b) Physische Faktoren
Die körperliche Vorbereitung und Haltung des Piloten sind entscheidende Elemente für einen erfolgreichen Nullwindstart mit dem RC-Gleitschirm. Eine korrekte Körperhaltung und Positionierung gewährleisten nicht nur eine optimale Kontrolle über den Schirm, sondern minimieren auch das Risiko von Startfehlern.
Sicherheit vor dem Start gewährleisten
- Motor Schalter auf AUS: Der Motorschalter ist während der kompletten Vorbereitungszeit auf AUS zu schalten. Dies schützt vor Verletzung durch ungewolltes Anlaufen der Luftschraube.
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Sicherer Stand und Körperhaltung
Achten Sie auf einen stabilen und sicheren Stand mit guter Körperspannung. Eine feste Körperhaltung ermöglicht es Ihnen, schnell und präzise auf Bewegungen des Schirms zu reagieren. Dies ist besonders wichtig bei Nullwind, da der Schirm ohne Windunterstützung empfindlicher auf physische Einflüsse reagiert.
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Fußstellung und Ausrichtung (für Rechtshänder)
Für Rechtshänder empfiehlt sich folgende Fußpositionierung: - Rechter Fuß: Stellen Sie den rechten Fuß parallel zum Schirm, mittig stehend. Dieser Fuß dient als stabiler Anker und gibt Ihnen Halt.
- Linker Fuß: Platzieren Sie den linken Fuß mit einem kleinen Ausfallschritt nach vorne, etwa um 45 Grad gedreht. Dies erleichtert Ihnen, das Gleichgewicht zu halten und ermöglicht eine natürliche Bewegung beim Aufziehen des Schirms.
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Hände: Führen Sie die rechte Hand nach hinten, um die Gondel (den RC-Piloten) zu halten. So haben Sie eine optimale Kontrolle über das Fluggerät während des Starts.
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Körperspannung und Gleichgewicht
Halten Sie während des gesamten Startvorgangs eine gute Körperspannung aufrecht. Dies hilft Ihnen, das Gleichgewicht zu bewahren und auf plötzliche Bewegungen des Schirms reagieren zu können. Eine aktive Körperhaltung unterstützt zudem die Kontrolle über die Gondel und die Leinen.
- Positionierung zur Gondel und zum Schirm
- Gondel mittig zum Schirm ausrichten: Stellen Sie sicher, dass die Gondel genau in der Mitte des Schirms positioniert ist. Dies erreichen Sie, indem Sie mit einem Auge von der Mitte der Gondel über den Schirm peilen. Viele Schirme haben eine Markierung an der mittleren Zelle (z. B. das Wort "RAST" an der Abströmkante), die als Orientierungshilfe dient.
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Eigene Position: Beachten Sie, dass nicht Sie selbst in der Mitte stehen müssen, sondern dass die Gondel in Relation zum Schirm zentriert ist. Ihre Position kann leicht variieren, um die optimale Ausrichtung zu gewährleisten.
- Symmetrische Leinenspannung sicherstellen
- Leinen vorspannen: Spannen Sie die Leinen leicht an, indem Sie die Gondel sanft nach hinten ziehen. Achten Sie darauf, welche Seite sich zuerst spannt.
- Spannung prüfen: Wenn sich eine Seite (z. B. die linke) zuerst spannt, stehen Sie noch nicht optimal ausgerichtet. Eine unsymmetrische Spannung kann dazu führen, dass der Schirm beim Start einseitig belastet wird und unsymmetrisch aufsteigt.
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Position korrigieren: Um die Spannung auszugleichen, bewegen Sie sich ein paar Zentimeter nach vorne oder zur Seite, bis beide Seiten gleichmäßig gespannt sind. Wiederholen Sie die Prüfung, bis die Leinenspannung symmetrisch ist.
- Kontrolle der Tragegurte und Ausrichtung
- Tragebügel parallel zum Schirm ausrichten: Achten Sie darauf, dass der Punkt, an dem die Tragegurte des RC-Gleitschirms an der Gondel befestigt sind (der Tragebügel), wirklich parallel zum Schirm steht. Dies fördert ein symmetrisches Aufziehverhalten und verhindert einseitige Belastungen.
- Letzte Überprüfung vor dem Start: Stellen Sie sicher, dass alle Ausrüstungsgegenstände korrekt ausgerichtet und befestigt sind. Eine letzte Kontrolle der Tragegurte und Leinen kann potenzielle Probleme verhindern.
Durch die Beachtung dieser physischen Faktoren optimieren Sie Ihre Startposition erheblich. Eine stabile Körperhaltung, korrekte Fußstellung und genaue Ausrichtung zur Gondel und zum Schirm ermöglichen ein kontrolliertes und sicheres Aufziehen des Gleitschirms.
Denken Sie daran, dass jeder Schritt zur Vorbereitung des Starts wichtig ist. Nehmen Sie sich die Zeit, Ihre Position und Ausrichtung sorgfältig zu überprüfen. So legen Sie den Grundstein für einen erfolgreichen Flug und können das Erlebnis RC-Gleitschirmfliegen voll und ganz genießen.
- Letzte Sicherheitsüberprüfung
- Umgebung prüfen: Werfen Sie einen Blick auf Ihre Umgebung, um sicherzustellen, dass keine Personen, Tiere oder Hindernisse im Start- und Flugbereich vorhanden sind.
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Wetterbedingungen beachten: Auch bei Nullwind sollten Sie auf plötzliche Änderungen wie leichte Böen oder thermische Aufwinde achten, die den Start beeinflussen könnten.
- Vertrauen in die Ausrüstung und sich selbst
- Ruhiges Mindset: Durch die sorgfältige Kontrolle gewinnen Sie Sicherheit und Vertrauen in den bevorstehenden Start. Ein ruhiges und konzentriertes Auftreten minimiert Stress und reduziert die Fehleranfälligkeit.
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Bereitschaft zum Starten: Wenn alle Überprüfungen abgeschlossen sind und keine Probleme festgestellt wurden, können Sie mit gutem Gewissen den Start fortsetzen.
- Erst jetzt wird der Motor Schutzschalter aktiviert. Vorsicht: Wenn Sie jetzt den Drosselsteuerknüppel nach vorne schieben würden, würde der Motor starten.
Durch diese gründliche Kontrolle vor dem Start, stellen Sie sicher, dass alle Komponenten optimal funktionieren und keine unerwarteten Probleme auftreten.
3. Kräfteverlauf und Aufziehimpuls
a) Phasen des Aufziehens
Ein erfolgreicher Nullwindstart erfordert ein Verständnis für den Kräfteverlauf beim Aufziehen des RC-Gleitschirms. Das Aufziehen verläuft in mehreren Phasen, wobei die aufgewendete Kraft nicht konstant ist. Die richtige Dosierung der Zugkraft in jeder Phase ist entscheidend, um den Schirm effizient und stabil in die Luft zu bringen.
Initialer Impuls
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Kraftaufwand zum Befüllen des Schirms
Zu Beginn des Aufziehens ist ein kräftiger initialer Impuls notwendig. Dieser erhöhte Kraftaufwand ermöglicht es: - Den Schirm mit Luft zu füllen: Durch den initialen Zug öffnen sich die Zellen des Schirms, und er kann sich schnell mit Luft füllen.
- Anströmung der Vorderkante: Die Vorderkante des Profils wird sofort gut angeströmt, was wichtig für die Aerodynamik und den Auftrieb ist.
- Freies Entfalten der Leinen: Die Leinen werden gestreckt und können sich frei entfalten, wodurch Verwicklungen vermieden werden.
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Lösen des Schirms vom Boden: Der Schirm wird initial vom Boden gelöst, wodurch er in eine aufrechte Position gelangen kann.
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Bedeutung für die Schirmfüllung und Anströmung
Eine effektive Schirmfüllung und Anströmung der Vorderkante sind entscheidend, um den notwendigen Auftrieb zu erzeugen. Ohne den initialen Impuls könnte der Schirm nicht ausreichend Luft aufnehmen, was zu einem instabilen oder unvollständigen Aufstieg führen würde. Der kräftige Anfangszug stellt sicher, dass der Schirm symmetrisch und kontrolliert aufsteigt.
Anpassung der Zugkraft
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Reduzierung der Kraft ab ca. 20–25° Steigwinkel
Sobald der Schirm beginnt, Auftrieb zu erzeugen und einen Steigwinkel von etwa 20 bis 25 Grad erreicht, kann die aufgewendete Kraft reduziert werden. In dieser Phase: - Übernimmt der Schirm durch den Auftrieb einen Teil der Arbeit: Der Schirm steigt nun von selbst weiter auf, unterstützt durch den erzeugten Auftrieb.
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Wird weniger Muskelkraft benötigt: Sie können die Zugkraft verringern, da der Schirm weniger Unterstützung vom Piloten benötigt.
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Führung des Schirms über den Piloten
In dieser Phase geht es darum, den Schirm aktiv über sich hinweg zu führen: - Anpassung der Kraft: Passen Sie die Zugkraft so an, dass der Schirm nicht zu schnell oder zu langsam steigt.
- Stabile Positionierung: Führen Sie den Schirm so, dass er stabil über Ihnen steht, ohne seitlich auszubrechen.
Feinsteuerung: Seien Sie bereit, kleine Korrekturen vorzunehmen, um die Symmetrie und Stabilität des Schirms zu erhalten.
b) Kontrolle, bevor Sie das Modell in die Luft schieben
Nach dem erfolgreichen Aufziehen des RC-Gleitschirms ist eine sorgfältige Kontrolle der Kappe und Leinen unerlässlich. Diese Überprüfung stellt sicher, dass sowohl die Leinen als auch die Kappe in einwandfreiem Zustand sind und keine Hindernisse den Start gefährden. Durch diese Maßnahmen gewährleisten Sie die Sicherheit und erhöhen die Erfolgschancen für einen reibungslosen Start.
Überprüfung der Leinen und Kappe
- Freiheit von Leinen und keine Verwicklungen
- Visuelle Inspektion der Leinen: Sobald der Schirm stabil über Ihnen steht, führen Sie einen gründlichen Kontrollblick durch. Achten Sie darauf, dass alle Leinen frei sind und sich keine Verwicklungen oder Knoten gebildet haben. Überprüfen Sie insbesondere die Bereiche, in denen sich Leinen kreuzen könnten.
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Fremdkörper in den Leinen: Stellen Sie sicher, dass sich keine Fremdkörper wie kleine Äste, Gras oder andere Objekte in den Leinen verfangen haben. Solche Hindernisse können die Leinenführung beeinträchtigen und zu unvorhersehbarem Flugverhalten führen. Sollte dies der Fall sein, so brechen sie sofort den Start ab. Legen die Kappe vor sich und neben sich ab und deaktivieren Sie wieder den Motor AUS Schalter.
- Überprüfung der Kappe
- Vollständige Entfaltung der Kappe: Vergewissern Sie sich, dass die Kappe vollständig entfaltet ist und keine Falten oder eingeklappten Bereiche aufweist. Eine korrekt geöffnete Kappe gewährleistet optimale Aerodynamik und Auftrieb.
- Symmetrie des Schirms: Achten Sie darauf, dass der Schirm symmetrisch über Ihnen steht und keine Seite abgesackt oder höher gezogen ist. Eine asymmetrische Kappe kann zu unerwarteten Flugbewegungen führen.
c) Das RC Gleitschirm Modell in die Luft „Schieben“
Schieben Sie nun mit mäßiger Kraft und einem kleinen Stoß das Modell in die Luft. Dabei ist darauf zu achten, dass Sie die Gondel nicht nach oben werfen, da dies die Leinen entlasten würde und die Schirmkappe zusammenfallen ließe. Also geführt mit etwas Kraft waagerecht in die Luft schieben. Gene Sie dem Modell etwas Energie mit, so dass der Gleitwinkel mit noch ausgeschaltetem Motor die ersten paar Meter nicht zu steil wird. Das Modell wird nun im Gleitflug mit noch ausgeschaltetem Motor fliegen.
d) Starten des Motors
Erst wenn beide Hände wieder am Sender sind, ist es Zeit, den Motor zu starten und den Steigflug einzuleiten. Dabei sind der richtige Zeitpunkt und die korrekte Vorgehensweise entscheidend, um einen sicheren und stabilen Aufstieg zu gewährleisten.
Zeitpunkt und Vorgehensweise
- Motor erst nach Freigabe des Schirms hochfahren
- Zeitpunkt des Motorstarts: Der Motor sollte erst gestartet werden, wenn der Gleitschirm stabil ein zwei Meter von Ihnen entfernt gleitet und erst beide Hände wieder am Sender sind.
Dosiertes Gasgeben zur Vermeidung von Strömungsabrissen aufgrund Vorpendeln des Piloten
- Langsames Hochfahren des Motors
- Vermeidung von abruptem Gasgeben: Geben Sie nicht sofort Vollgas, sondern fahren Sie den Motor dosiert und gleichmäßig hoch. Ein zu schnelles Beschleunigen kann dazu führen, dass die Gondel vorschießt und der Schirm einen zu hohen Anstellwinkel erhält.
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Risiko von Strömungsabrissen: Ein zu hoher Anstellwinkel bei geringer Fluggeschwindigkeit kann zu einem Strömungsabriss führen. Dabei verliert der Schirm plötzlich an Auftrieb und kann unkontrolliert nach hinten abstürzen.
- Kontrollierte Beschleunigung
- Definiertes Gasgeben: Geben Sie nur so viel Gas, wie nötig ist, um einen stabilen Steigflug einzuleiten. Die Beschleunigung sollte so erfolgen, dass das Fluggerät sanft und kontrolliert nach oben steigt.
Steigflug einleiten
- Flacher bis moderater Steigwinkel
- Optimale Steigrate: Ziel ist es, das Fluggerät in einem flachen bis moderaten Steigwinkel nach oben zu fliegen. Ein zu steiler Steigwinkel kann die Flugstabilität beeinträchtigen und die Gefahr eines Strömungsabrisses erhöhen.
- Balance zwischen Auftrieb und Geschwindigkeit: Durch einen angemessenen Steigwinkel stellen Sie sicher, dass der Schirm genügend Vorwärtsfahrt hat, um stabil zu fliegen, und gleichzeitig ausreichend Auftrieb erzeugt.
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Anstellwinkel
Schauen Sie dabei auf das Obersegel des RC Gleitschirmes. Je mehr Fläche Sie sehen, um so stärker und kritischer der Anstellwinkel.
- Kontrolle des Modells während des Aufstiegs
- Kontinuierliche Überwachung: Behalten Sie das Modell während des gesamten Aufstiegs im Blick und achten Sie auf das Flugverhalten. Seien Sie bereit, Steuerkorrekturen vorzunehmen, um die Stabilität zu erhalten.
- Aktive Steuerung: Halten Sie beide Hände am Sender, um schnell auf Veränderungen reagieren zu können. Eine aktive Steuerung ist besonders wichtig, um den Schirm bei eventuellen Turbulenzen oder leichten Windänderungen sicher zu führen.
Durch die Beachtung dieser Punkte beim Starten des Motors und Einleiten des Steigflugs gewährleisten Sie einen sicheren und kontrollierten Aufstieg Ihres RC-Gleitschirms unter Nullwindbedingungen. Ein dosiertes Gasgeben und ein angemessener Steigwinkel helfen, Risiken wie Strömungsabrisse zu vermeiden und den Start erfolgreich abzuschließen.
Zusammenfassung der Schlüsselpunkte:
- Motor erst starten, wenn der Schirm stabil fliegt und beide Hände am Sender sind.
- Gas dosiert und gleichmäßig erhöhen, um ein Vorschießen der Gondel zu vermeiden.
- Flachen bis moderaten Steigwinkel einhalten, um Flugstabilität zu gewährleisten.
- Modell während des Aufstiegs kontinuierlich kontrollieren und bei Bedarf korrigieren.
Indem Sie diese Vorgehensweise befolgen, erhöhen Sie die Erfolgschancen für einen reibungslosen Start erheblich und können sich auf einen sicheren und angenehmen Flug freuen.
Fazit
Der Nullwindstart mit dem RC-Gleitschirm stellt besondere Herausforderungen dar, die jedoch mit der richtigen Vorbereitung, Technik und mentalen Einstellung erfolgreich gemeistert werden können.
Zusammenfassung der wichtigsten Punkte
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Vorbereitung von Ausrüstung und Pilot
- Optimale Einstellung des RC-Gleitschirms:
- Bremsleineneinstellung: Stellen Sie sicher, dass die Bremsleinen die korrekte Länge haben und nicht angebremst oder unsymmetrisch sind. Folgen Sie den Herstellerangaben im Handbuch und führen Sie Aufziehübungen durch, um die Einstellungen zu überprüfen.
- Auslegen des Gleitschirms: Legen Sie den Schirm bogenförmig aus, indem Sie die äußeren Rippen nach außen ziehen. Dies fördert eine gleichmäßige Befüllung und ein symmetrisches Aufziehen und kostet spart Energie.
- Freie Leinenführung: Kontrollieren Sie, dass die A-Leinen-Ebene frei von Verwicklungen ist und keine Leinen überkreuzt sind. Eine saubere Leinenführung minimiert Energieverluste beim Start.
- Beschleunigerleinen: Stellen Sie sicher, dass die Beschleunigerleinen ungestört am Tragegurt entlanglaufen und nicht hinter dem Gurt gespannt sind.
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Motorregler-Einstellungen: Passen Sie den Regler so an, dass der Motor schnell auf Drehzahl kommt. Eine schnelle Schuberzeugung ist entscheidend, um ein Absinken des Schirms zu verhindern.
- Mentale und physische Vorbereitung des Piloten:
- Geduld und Disziplin: Seien Sie geduldig mit sich selbst und stellen Sie sich auf mehrere Startversuche ein. Eine ruhige Herangehensweise reduziert Stress und Fehlerquellen.
- Körperhaltung und Stand: Achten Sie auf einen sicheren Stand mit guter Körperspannung. Positionieren Sie sich korrekt zum Schirm und sorgen Sie für eine symmetrische Leinenspannung.
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Positionierung der Gondel: Richten Sie die Gondel mittig zum Schirm aus und überprüfen Sie die Ausrichtung der Tragegurte.
- Verständnis des Kräfteverlaufs beim Aufziehen
- Phasen des Aufziehens:
- Initialer Impuls: Beginnen Sie mit einem kräftigen Zug, um den Schirm mit Luft zu füllen und vom Boden zu lösen. Dies ermöglicht eine effektive Schirmfüllung und Anströmung der Vorderkante.
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Anpassung der Zugkraft: Reduzieren Sie die Kraft ab einem Steigwinkel von etwa 20–25 Grad. Führen Sie den Schirm über sich und halten Sie ihn stabil.
- Kontrolle vor dem das Modell in die Luft geschoben wird:
- Überprüfen Sie die Leinen und die Kappe auf Verwicklungen oder Fremdkörper.
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Stellen Sie sicher, dass der Schirm symmetrisch und vollständig entfaltet ist.
- Starten des Motors:
- Starten Sie den Motor erst, wenn der Schirm stabil fliegt und beide Hände am Sender sind.
- Fahren Sie den Motor dosiert hoch, um ein Vorschießen der Gondel zu vermeiden.
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Leiten Sie den Steigflug mit einem flachen bis moderaten Steigwinkel ein und behalten Sie die Kontrolle über das Modell.
Geduld und regelmäßige Übung sind der Schlüssel zum Erfolg beim Nullwindstart mit dem RC-Gleitschirm. Es ist normal, dass nicht jeder Start auf Anhieb gelingt. Durch kontinuierliches Training verbessern Sie Ihre Fähigkeiten und gewinnen an Sicherheit.
Die sorgfältige Vorbereitung von Ausrüstung und Pilot sowie das Verständnis des Kräfteverlaufs beim Aufziehen haben positive Auswirkungen auf die Sicherheit und Startqualität. Jeder erfolgreiche Start stärkt Ihr Selbstvertrauen und erhöht den Spaß am Fliegen.
Gehen Sie mit Ruhe und Konzentration an jeden Start heran, und lassen Sie sich nicht von Rückschlägen entmutigen. Mit der Zeit werden Sie feststellen, dass Geduld und Übung zum Erfolg führen und Sie die Faszination des RC-Gleitschirmfliegens voll und ganz genießen können.
Vielen Dank für diesen wertvollen Artikel, der mir das Gelernte noch einmal ins Gedächtnis gerufen hat. Bei mir funktionieren die Starts leider immer noch nach dem Zufallsprinzip. Das Bewahren von Ruhe und der Umgang mit aufkommendem Stress sind nicht meine Paradedisziplinen. Sehr schnell werde ich dann nachlässig, was z.B. das saubere Auslegen des Schirms angeht. Nach dem Motto: “Es klappt eh wieder nicht, also was solls”. Ich kenne also die Fehler, die ich mache und meine Schwächen und muss an mir arbeiten.
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